Am 1. Februar 1724 war es soweit:
Ibbenbüren erhielt die Stadtrechte und wurde somit zur
Akzisestadt! Dieses Ereigniss jährt sich dieses Jahr zum 300ten
mal, und das wollen wir feiern! Doch wie ist es überhaupt dazu
gekommen das die Stadtrechte verliehen wurden? Und was ist
eigentlich eine Akzisestadt?
Die Grafschaft Lingen wird gebildet. Unter Rückgriff auf die Verhältnisse von 1508 werden Brochterbeck, Ibbenbüren, Mettingen und Recke dazugeschlagen und bilden fortan die Obergrafschaft Lingen.
Friedrich Wilhelm I. besteigt den preußischen Königsthron und wird somit Landesherr der Grafschaft Lingen. Um sein Heer finanzieren zu können beschließt der junge Monarch umfassende Reformen. Herzstück der königlichen Reformen ist die sogenannt Akzise, eine Steuerart die mit der heutigen Umsatz- oder Mehrwertsteuer vergleichbar ist. Diese kann allerdings nur in Städten erhoben werden.
Im preußischen Westfallen existierten jedoch kaum Städte, somit hätte sich die Akzise hier kaum gelohnt. Findige Berater des Königs fanden einen Ausweg: Einige Orte sollten einfach zu Städten erklärt werden. Somit entstanden im preußischen Westfallen 18 neue Städte, die später als "Akzisestädte" bekannt wurden. Ibbenbüren war eine von diesen Städten, und erhielt somit am 1. Februar 1724 die Stadtrechte.
Mit dem „Rathäuslichen Wesen“ erhält Ibbenbüren eine Stadtverwaltung mit eigenem Haushalt. Dank eines Zuschuss aus der königlichen Akzisekasse ist er ausgeglichen. Erster Bürgermeister Ibbenbürens wird Johan Friedrich Rump.
Der königlich-preußische Assistenzrat August K. Holsche beschreibt Ibbenbüren als „ein feines Städtchen“. Die Stadt hat inzwischen 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, 90% der Häuser haben Ziegeldächer, die wichtigen Straßen sind befestigt und der Müll wird entsorgt.